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Eintauchen in die Bilderflut

Logbuch von 20. Februar 2013 | sb lb mb

Nach dem Klären der grundlegenden Rahmenbedingungen und Vorstellungen wurde die 16-köpfige Kursgruppe gebeten, die mitgebrachten 36-teiligen Bildersammlungen in unterschiedliche Ordnungen zu bringen. Auf die anschliessende kritische und vielschichtige Auswertung der verschiedenen Ordnungen, Strategien und Erkenntnisse folgte ein Ausblick in Richtung Kunst und Schulalltag.

[1] Vorstellungsrunde und Erwartungshaltungen

Die Kursleitung und die Studierenden stellen sich kurz  vor und äussern ihre Wünsche, Visionen und Unsicherheiten im Hinblick auf die gemeinsame Lehrveranstaltung. Die Vorstellungen und Erwartungen  decken sich weitgehend und es herrscht von Beginn weg eine neugierig-konstruktive Stimmung. Man freut sich vor allem auf die angekündeten handfesten, anwendbaren Inputs und Inspirationen. Der eigene Unterrichtsrucksack soll nach den zehn (!) gemeinsamen Veranstaltung möglichst reich bestückt sein. Die Kursleitung weist auf den partizipativen Charakter der Forschungswerkstatt hin (ganz nach dem Motto: Mein Proviant ist dein Proviant).

Die zehn Veranstaltung finden am 20.2. | 27.2. | 20.3. | 27.3. | 3.4. | 10.4.  | 24.4. | 8.5. | 15.5. und am 22.5  von 08.30 bis 12.00 Uhr an der Gründenstrasse 40 in Muttenz statt (mit einer halben Stunde Pause).

[2] Inhalt der Forschungswerkstatt

Die [FOWESTA] ist in verschiedene thematische Blöcke unterteilt. Die Inhalte richten sich stark an der Unterrichtspraxis, bzw. den Unterrichtsrealitäten in der Sek II aus. Der Kursleitung ist es ein grosses Anliegen, keine praxisferne, unrealistische Forschungsvisionen und pädagogische Täuschungsmanöver zu offerieren. Ein ergiebiger nachhaltiger Austausch, engagierte Diskussionen und nachhaltig verwendbare Eigenleistungen  sollen das Rückgrat der Veranstaltung bilden.

[3] Plattformen, Instrumente und Methoden

Die Kursleitung stellt die angedachten Instrumente und Arbeitsmethoden vor. Die Studierenden werden dabei im Bereich räumliches Vorstellungsvermögen, Feinmotorik und Kartonage ein erstes Mal gefordert und müssen eine Karten- und Infobox zusammenfalten. Die Box dient über die Lehrveranstaltung hinaus als Sammelbehälter für Bildkarten, Arbeitsaufträge und weitere Unterlagen im Postkartenformat. Das verteilte Skizzenbuch für Notizen und Skizzen ist ebenfalls im A6-Format und wird ebenfalls in der Schachtel aufbewahrt. Die Kursleitung wird zu den thematischen Blöcken jeweils einen Bücher-Basar mit relevanter und aktueller Fachliteratur zur Verfügung stellen.

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Die Website www.forschungswerkstatt.ch bildet das digitale Kursarchiv, ist gleichzeitig Partizipations- und Arbeitsplattform. Alle Studierenden sind gebeten, Artikel, Beiträge und Materialien zu veröffentlichen und dadurch einen nachhaltigen, frischen und vielschichtigen Pool von Unterrichtsmaterialien und Inspirationsquellen zu generieren. Im Idealfall wird die Plattform auch nach dem Lgk-Abschluss weiter genutzt, gefüttert, durchstöbert und abgegrast. Die Mitarbeit an der Website bildet neben dem Verfassen eines Logbuchbeitrags und weiteren Arbeitsaufträgen die geforderte Eigenleistung für die in ganz Europa so beliebten ECTS-Punkte.

DAS LOGBUCH

Alle Studierenden müssen in Teamarbeit einen Logbucheintrag verfassen (vgl. Tabelle unten). Das Logbuch dient einerseits dazu, die Modulinhalte journalistisch zu dokumentieren und die Entdeckungen und Themenfelder in einer lesbaren – allen Kursteilnehmenden dienenden – Form in Text und Bild zur Verfügung zu stellen. Andererseits soll der Modulinhalt durch die Schreibenden erweitert, vertieft und angereichert werden.

Die Studierenden machen sich während der Veranstaltung Notizen, schiessen Fotos und stellen bis spätestens zur übernächsten Veranstaltung ihren Beitrag online. Obligatorische Bestandteile: Titel und Titelbild, Autoren und Datumsangabe, Teaser, sinnvoll gegliederter Fliesstext (mit Bildern, Galerien, Links, Zitaten, Materialhinweise, Bezüge zu künstlerischen Positionen etc.), eigene, weiterführende Gedanken, Schlussfolgerungen, Anregungen, Ergänzungen und ein Fazit.)

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[5] SAMMELN, SICHTEN, STRUKTURIEREN

Als Vorbereitung auf das Modul I der Lehrveranstaltung bekamen die Studierenden eine Hausaufgabe auf einer Postkarte:fowesta_a_001_bilderkatalysator_v1

Legen Sie sich (…) eine Bildersammlung von 36 Bildern an, die formal und oder inhaltlich mit dem ‹Katalysatorenbild› (…) im Zusammenhang stehen oder darauf reagieren (die Bilder dürfen maximal A6 gross sein und müssen auf Blanko-Postkarten aufgezogen werden).

Jeweils zwei Bildersammlungen (72 Bilder) mussten in einer Teamarbeit von den Studierenden unterschiedlich strukturiert und geordnet werden. Die Ordnungsprinzipien (formal und inhaltlich) und die Vorgehensweise galt es dabei gleichermassen im Auge zu behalten. Die anschliessende Auswertungsrunde machte das Potential, die Chancen aber auch die Grenzen und Gefahren im Umgang mit Bildersammlungen und Ordnungsstrategien deutlich. Einige Erkenntnisfragmente:

Gruppe 1– Chaspar, Annadora und Maia
Inhaltliche Gruppenbildungen (z.B. Uhren) und Verbindungsbilder zwischen den Gruppen | Formale Gliederung nach  einem Farbenverlauf I | Formale Suche im Internet auf den ersten Blick schwierig bzw unüblich. | Tipp: Die Google Bildsuche ermöglicht es allerdings formal verwandte Bilder zu suchen (!) | Bilderordnungen sind normalerweise 2D (Matrix). Wie sähe eine dreidimensionale Ordnung aus? | Kontext: Generative Gestaltung | ZKM Karlsruhe (3D-Bilder-Raum)

Gruppe 2 – Carla und Nina
Thematische Ordnungen (z.B. Köpfe, Männer, Frauen, Körper, Landschaft, Bildende Kunst, Botanik, rennen) | Bilderzuordnungen oft nicht eindeutig möglich (visuelle Argumentation) | Unterrichtstipp: Ein Bild wählen und eine kleine Geschichte erzählen / erfinden lassen.

Gruppe 3 – Michelle und Erin
Inhaltliche Gliederung: Organisches/Mensch, Verknüpfungen durch Muster (formal) | Wenn die Bilder in Schwarz-Weiss oder in Farbe vorliegen, ergeben sich automatisch andere Ordnungen und Schwerpunkte der Betrachtung | Unterrichhtstipp: Eine Schüler/innen-Gruppe arbeitet mit einer Bildserie in Farbe und eine mit denselben Bildern in Schwarz-Weiss. Die Ergebnisse werden verglichen. | Der Verzicht auf Farbe kann / soll bewusst erfolgen | Zeitungen und Zeitschriften statt Internet.

Gruppe 4 – Vera und Nora
Bildvergleich Mensch-Kamin: (formale) Gemeinsamkeit «Steifheit, Vertikalität» – schafft neue Bezüge, ein Bild erklärt ein Bild (!)

(…)

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FAZIT

Die Zusammenlegung und die Neustrukturierung von Bildersammlungen  bieten vielerlei didaktische Möglichkeiten. Die Qualität des Ausgangsmaterials ist ein entscheidender Faktor, wie vielschichtig und pointiert visuell argumentiert werden kann. Die ersten gefundenen Ordnungen sind oft inhaltlich / thematisch und die Farbigkeit der Bilder ist ein mächtiger Ordnungsstratege.
Als Erweiterung könnte man in einem nächsten Schritt noch einmal zwei Sammlungen kombinieren (2 x 72 Bilder) oder Expertinnen und Experten für bestimmte Teilthemen «ausbilden».

[6] OUTPUT

AUS DEM UNTERRICHT

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Michael Bouvard stellt ein Projekt der Schwerpunktfach-Studienreise an die Biennale in Venedig 2013 «Enzyclopädie des Nichtigen / Ein etwas anderer Blick auf die Serenissima» vor.

Legen Sie sich in der Schwerpunktfachwoche eine möglichst breite ­«visuelle Sammlung» an. Das Interesse liegt dabei nicht auf dem Grossen, Schillernden, touristisch Attraktiven sondern auf dem Unwichtigen, auf dem Unwesentlichen, auf dem «Dazwischen» und «Dahinter». Besammeln Sie ihr Thema fotografisch und zwar nach gleichbleibenden formalen Gesichtspunkten (in Bezug auf Motiv, Ausschnittwahl, Abbildungs­­­­­massstab und Perspektive).

 

enzyklopaedie_des_nichtigen_2Nach der Rückkehr aus Venedig wurden die Fotos in einer visuellen, zeichnerisch-grafischen Analyse beforscht und ausgewertet. Inspiration für das Unterrichtsvorhaben war ein Artikel in den typografischen Monatsblättern.

AUS DER KUNST

Geoffrey Farmers Abeit an der Documenta (13) in Kassel «Leaves of Grass» ist ein Beispiel einer künstlerischen Auseinandersetzung mit einer Bildersammlung. Farmer hat mit 90 Helferinnen und Helfern 50 Jahrgänge des “Time Magazine’s” in ein 40 m langes Blumengesteck verwandelt. 16’000 (!) Presse- und Werbebilder wurden neu arrangiert und stellen eine subjektive Enzyklopädie des (amerikanischen) Menschen im 20. Jhdt. dar. Die Arbeit ist Bildergedächnis, alternative Geschichtsschreibung, visuelle
Erzählung und Vermächtnis in einem. Grossartig!

 

 

[7] LINKS UND MATERIALIEN

ARTIKEL
in: Klaus-Peter Busse: BLICKFELDER – KUNST UNTERRICHTEN.
Die Vermittlung künstlerischer Praxis.
«Mit Bildern umgehen»
Seiten 336-342

Zur Macht des fotografischen Bildes …

 

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New York, 26. November 1974

Kaum ein Arbeitsverhältnis ist spannungs-geladener als das zwischen Star und Papa-razzo. Man braucht und verachtet einander gleichermassen. Marlon Brando, der Mann mit der schweren Halskette im Vorder¬grund, ist ein Star. Der Mann mit Lederjacke, Fotoapparat und Football-Helm im Hinter-grund heisst Ron Galella und ist Paparazzo. Galella trägt den Helm nicht ohne Grund. Ein Jahr zuvor hat er die Schauspiellegende Brando auf dem Flughafen in New York erwischt und seinen Apparat klicken lassen. «Mister Brando, Mister Brando», bittet er, «könnten Sie die Sonnenbrille abnehmen?» Brando lässt die Brille auf, schweigt und schlägt zu. Er haut Galella fünf Zähne raus und bricht ihm den Unterkiefer. Galella ist ein Kind der Bronx und gewiss nicht zimper¬lich. Das Fotografieren hat der Sohn italieni¬scher Einwanderer bei der Air Force gelernt, und es wäre ihm nicht in den Sinn gekom¬men, wegen eines gebrochenen Kiefers damit aufzuhören. Aber er schützt sich nun besser, wie das bizarre Bild vom nächsten Zusammentreffen der beiden zeigt. Auch Brando bleibt übrigens die Schlägerei mit dem Paparazzo noch lange in Erinnerung: Er trägt zeitlebens die Narben von Galellas Zähnen auf den Knöcheln, (t/s.)

QUELLE
NZZ am Sonntag | 5. Januar 2014 | p.15

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