Kategorie-Archiv: Allgemein

Handmade Typograpphy – Decade of Dirty Design

Buchtipp:

Steven Heller. Handwritten. London: Thames & Hudson, 2004

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Von Hand gestaltete Typografie gibt es, seit es Schrift gibt. Ab etwa dem Jahr 2000 werden Plakate und Gebrauchsgrafiken wieder vermehrt im Handmade Look gestaltet, nachdem in den 90er Jahren der Computer das bestimmende Medium in Design und Typografie war. Steven Heller bezeichnet die 90er als das digitale Zeitalter, die ersten zehn Jahre des 21. Jahrhunderts dagegen als „Decade of Dirty Design“.

 

In dem Buch“Handwritten“ hat Heller verschiedene Beispiele von Plakaten, Buckcovern, Installationen usw. zusammengestellt, so dass vielseitige Inspirationen zum Thema Schrift darin zu finden sind: scrawl, scratch, script, collage, montage ….

Camille Lebourges Playground kopieren

Camille Lebourges,  Paris 2009

http://www.camillelebourges.fr/2009.html

 

Flag mazzeppa kopieren

www.flag.cc             Stadttheater Bern 2005

Linzie Hunter IT expert kopieren

Linzie Hunter

http://www.linziehunter.co.uk/

Belooussov zü kopieren

Eric Belousov, www.ostengruppe.com

sagmeister body kopieren

Stefan Sagmeister, Poster for Aiga Lecture,  Michigan 1999  http://www.sagmeisterwalsh.com/work/

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Logbuch 8. Mai: Eine Exkursion nach Romuttenz

Der Fokus des Vormittags lag auf Postkarten: Postkarten als Souvenirs, als Träger von Botschaften, als Katalysatoren für gestalterische Prozesse. Am Anfang stellte jede eine ausgewählte postkartenbezogene Aufgabe vor, die im Vorfeld entwickelt wurde. In der zweiten Hälfte des Morgens setzten wir uns mit dem imaginären Ort Romuttenz auseinander. Mit Bildmaterial aus Rom, diversen Werkzeugen und Papieren und der technischen Einschränkung auf Decollage/Montage/Collage sollten vor Ort in Muttenz Dorf verschiedene Bildfindungsprozesse angestossen werden.

1. TEIL: LABORTRAKT

  • Begrüssung: Organisatorisches
  • 22. Mai im Schaulager
  • 15. Mai Thema „Abschliessen“
  • Postkarten holen.
  • Annadora bringt Restposten von Postkarten.

Jeder stellt einen “Postkartenauftrag” vor: Jede Auftrag geht von Postkarten aus und hat als Resultat eine neue Postkarte.  Die Ideen reichen von gestalterische Eingriffen über performative Umsetzungen bis zu sozialen Interaktionen. Unten werden sie Stichwortartig aufgeführt:

  1. Aus einem Fragment Ornament erstellen. Oder von nur einem Fragment ausgehen (ohne das man die ganze Karte kennt).
  2. Raumillusionen kreieren aus mehreren Schichten der gleichen Postkarte.
  3. Pieta auf Reisen schicken, vor anderen Orten fotografieren, Collagieren. Kontextverschiebung.
  4. Mit Abdecken arbeiten, Bildstellen abdecken mit Klebeband, Filzstift, abschaben, was rauskratzen … – Betonung, Gewichtung verschieben, Zensur.
  5. fremden Person eine selbst gestaltete Postkarte senden, versuchen, diese zum Zurückschreiben zu animieren, ohne dies explizit zu erwähnen.
  6. Postkarte halbieren, zweite Hälfte ergänzen, eine andere Ebene von Rom danebensetzen. Alternative: – vor Ort zeichnerisch ergänzen. – Ein Loch in Postkarte machen, Schüler müssen es ergänzen.
  7. Öffnungen schaffen, Durchblicke, vor Ort ergänzen.
  8. Den Kontext der Sehenswürdigkeit wahrnehmen. Alternative: Historische Fotos nehmen, an den gleichen Ort gehen, Foto in der Realität einpassen, ins Bild halten, wiederum fotografieren.
  9. Zensuren machen, Bildteile übermalen. Assoziieren, Bildinhalt verändern.
  10. Ellen Gallagher: Inspiration. Bei Postkarte ähnliche Eingriffe vornehmen, Bildaussage verändern. Variieren, 3 Varianten. In der Vielheit bleiben.
  11. Gestaltung einer Spielkarte mit Hilfe einer Spiegelung, als Ausgang eine Postkarte. Jeder Schüler gestaltet eine Karte oder 2, am Schluss hat man ein Spiel.
  12. Decken fotografieren, als Ornament arrangieren auf Karte.
  13. Mach diese Karte fertig! Am Bild ein Eingriff vornehmen, je nach dem was man an dem Ort gefunden, gesehen hat. Alternative: Postkarte als Ausgang für einen Postenlauf.

Die Runde regt zum Nachdenken über eigene Erfahrungen mit Postkarten an. Lukas Leuenberger erzählt eine Geschichte: Auf Reisen hat er mit grosser Mühe und viel Klebeband Touripostkarten zu eigenen kleinen Kunstwerken gestaltet. Er hat diese dann seinen Freunden geschickt und viele positive Rückmeldungen erhalten; nur eine Freundin hat seltsam reagiert. Sie konnte nicht verstehen weshalb er sie eine so hässliche Karte geschickt hatte! Es stellte sich dann heraus, dass das Klebeband auf Lukas’ Karte sich gelöst hatte und sich eine zweite Postkarte an jene von Lukas angehaftet hat, und zwar genau so dass beide Postkarten zusammen wie eine gewirkt haben. So ergänzte Lukas’ Text eine ihm unbekannte, hässliche Postkarte. Die fremde Postkarte wurde dann über den Umweg der Schweiz an die ihr zugedachte Adresse in Osteuropa weitergeleitet.

Darauf stellte Sylvie dem Plenum eine weitere Postkartenidee vor, welche sie selber in ihren Ferien bereits angewandt hat. Da es ihr aufgrund des schlechten Wetters bald langweilig wurde im Hotel, erstellte sie aus Postkarten von den Orten, die sie gerne besucht hätte, eigene Pop-Up Karten. Indem sie von verschiedenen Postkarten Teile ausschnitt  und miteinander verklebte, schuf sie bewegliche Elemente und verhalf den ehemals wüsten Karten zu neuem Glanz.

2. TEIL: MUTTENZ DORF

AUFGABE: ROMUTTENZ: Die Aufgabe bestand darin mit dem bereitgestellten Bastel- und Bildmaterial eine Verbindung der Metropole Rom und dem Kaff Muttenz zu schaffen. Gemeinsam spazierten wir die Hauptstrasse entlang und teilten uns dann in kleine Gruppen auf, welche selbstständig zum Thema gearbeitet haben.

Entstandene Bilder

 WEITERFÜHRENDE ANREGUNGEN

Postkarten

  • Der Künstler On Kawara arbeitet mit Postkarten:

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Collagieren: Bilder und Orte

  • Der Künstler Ted Feighan fügt Orte bildnerisch zusammen

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  • Der Künstler Serge Mendzhiyskogo schafft neue Stadtbilder, “in dem er hunderte von Fotografien in kleine Schnipsel schneidet und neu arrangiert…” – benhammer.de

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Logbucheintrag vom 10.04.2014

Pünktlichkeitskulturen
Was macht man wenn die halbe Klasse zu spät zum Unterricht erscheint?

Pünktlichkeit ist eine Respektfrage und beruht auf Gegenseitigkeit.

Ablauf
1 Teil: Bewertung von Maturaarbeiten, Bewertungsraster abchecken
2 Teil: Vor Ort sein – Besuch von Sonderveranstaltungen, Reisen

 1 Maturarbeiten

Die Texte zum Thema Betreuung von selbstständigen Arbeiten, Institutionalisierte Formen der Themenwahl und Themeneingrenzung und Zehn Regeln für die Beurteilung und Bewertung von SAL von Bonati/Hadorn wurden als Grundlage für die heutige Arbeit gelesen.

 Aufgabe: Jeweils dieselben Maturaarbeiten werden mit Bewertungsrastern von  unterschiedlichen Schulen bewertet. (insgesamt 5 verschiedene Arbeiten) Stimmen die gegebenen Noten, die anhand der Raster resultieren, überein?

 10 Regeln nach Bonati/Hadorn als Grundlage der Bewertung
1. Mehrdimensionalität der Leistung
2. Anteil der Teilleistungen
3. Prozessbeobachtung
4. Bewertungskriterien
a) den Referenzrahmen bilden typenspezifische Bewertungskriterien
b) Bewertungskriterien sollen möglichst projektbezogen formuliert werden
c) die Zahl der Beurteilungskriterien soll überschaubar sein
d) die Beurteilungskriterien sollen zwischen beurteilender und beurteilter Person vereinbart werden
5. Vermeidung von Beurteilungsfehlern
6. Zweitbewertung
7. Klarheit, Eindeutigkeit, Verbindlichkeit
8. Beteiligung der Lernenden
9. Verwendung von Formularen
10. Formatives und summatives Bewerten

Bemerkungen:
_Was ist Selbstständigkeit, was heisst das für die Betreuung einer Arbeit?
_ Die Bewertungskriterien müssen von Anfang an klar sein.
_Die Unterschiedlichkeit der Arbeiten fordern flexible Regeln.

 Einführung der Moderationsmethode
Die  Methode wird angewendet um komplexe Systeme aufzuschlüsseln. Zur Bewertung der Bewertungsraster von selbständigen Arbeiten wird die Moderationsmethode exemplarisch angewendet. Sie ist in 4 Phasen geteilt:

Phase I – Arbeit sichten und bewerten (30′)
Du hast 30 Minuten Zeit, die von dir gewählte Arbeit zu sichten und nach dem entsprechenden Bewertungsraster zu bewerten. Notiere die dein Bewertungsresultat. Auf den Kärtchen notierst du drei bis maximal fünf Stichworte zur Anwendung/Handhabung des Bewertungsrasters, gestützt auf die 10 Regeln einer Bewertung von Bonati/Hadorn

Phase II – Die Auswertung der Bewertung – ein Vergleich (15′)
Alle, die die gleiche Arbeit nach unterschiedlichen Rastern bewertet haben treffen sich. In der Gruppe werden in einem ersten Schritt die Ergebnisse der Notengebung ausgetauscht. Anschliessend diskutiert ihr die Ergebnisse und erstellt daraus resultierend drei Feststellungen, die ihr stichwortartig auf den Zetteln notiert. Die Zettel übergebt ihr anschliessend an diese Phase an die Moderation.
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Phase III – Bewertungsrastergruppen (20′)
Auf einem Plakat sammelt ihr die Kärtchen aus Phase eins. Unter Anleitung der GruppenmoderatorInnen clustert ihr die Ergebnisse in einer Diskussion. Die einzelnen Cluster werden deutlich beschriftet.
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Phase IV – Ergebnissicherung (30′)
Alle treffen sich im Plenum. Die Plakate aus Phase 3 und die Feststellungen aus Phase 2 dienen in einer moderierten Diskussion als Grundlage zu einer abschliessenden Ergebnissicherung zu folgenden Leitsatz: “Die Betreuung und Bewertung einer SAL bedeutet für mich…”

Die 4 Plakate zeigen die Resultate/Diskussionen der verschiedenen Bewertungsraster-Gruppen:

Fazit:
_Raster ist eine Handhabung, aber nicht alles.
_Raster scheint genau und überprüfbar, die Subjektivität der Lehrkraft bleibt aber bestehen.
_Die Note aus dem Raster entspricht nicht dem eigenen empfinden. Was macht man dann?
_Lehrkraft und Bewertungsraster – ein ständiges Abwägen.
_Man trickst das Raster aus und gibt dann einfach weniger Punkte. Das Subjektive wird dem Raster übergeordnet.
_Es gibt kein objektives Raster für die Bewertung das funktioniert.
_Schule muss aber solche formalen Raster haben, um nach aussen zu bestehen, vergleichen.
_Raster entlastet.

Was die einzelnen Studierenden aus der Bewertung der  Berwertungsraster mitgenommen haben

Was die einzelnen Studierenden aus der Bewertung der Berwertungsraster mitgenommen haben

Als Abschluss des ersten Teils wird ein ausführliches Theorieblatt zur Moderationsmethode abgegeben.

2 Vor Ort sein

Formate selbständiges Lernen:
Sonderveranstaltungen der FMS und Gym Liestal werden vorgestellt. (Ein spiral-curricularer Aufbau über alle Jahre)

z.B. Gym
1. Jahr: Reise
2. Jahr: Projektarbeit/Projektwoche
3. Jahr: Maturarbeit, Bildungsreise
4. Jahr: Maturprüfung

Mit der Projekttreppe und der Projektbrücke werden zwei Schemen zur Projektplanung vorgestellt und dazu ein Dossier und Kärtchen abgegeben.

Lukas stellt als Beispiel einer Projektwoche eine Reise im Tessin vor
Giornico, Tessin
Als Grundlage für die Woche galt ein Aufgabenbüchlein mit Aufträgen, die während der Woche erfüllt werden müssen.
Besuche: Bellinzona Schloss, Ausstellungsbesuche, Malen/zeichnen vor Ort.
Fazit LP: SuS brauchen Unterstützung/Betreuung. Ich muss als LP begeistert und vorbereitet sein damit die Woche erfolgreich wird.

TIPP: Museum La congiunta314107l

Hausaufgabe
Bestimmte Orte, Geheim- /Lieblingsorte, die mit SuS besucht werden könnten, auf 1-2 Karten beschreiben und allen Studierenden kopieren.

Sylvie stellt als Beispiel eine Studienreise in Paris vor
Thema: vor Ort sein (Paris und Umgebung). Fachklasse für Gestaltung
Für die Woche wurde eine Externe Person engagiert (Pantomime)
Jean Dubuffet, Werk in Périgny-sur Yerres Werk war Auseinandersetzungsgegenstand. Die SuS sollten die Plastik auf verschiedenen Ebenen bespielen. Am Ende der Woche gab es eine Aufführung vor Ort.

Die SuS haben animierte Skulpturen erschaffen und als Schauspieler haben in seinen Kostümen getanzt. (Ansatz für die Projektwoche)

Fazit: Auch für den Schulgeist hat diese Woche sehr viel gebracht. Tolle Erfahrung auch für die, die sonst nicht so auffällig sind.

 Tipp: Scheidegger Thommen Stiftung unterstützt solche Projektwochen.

The Yes Men

Einfach ein kurzer Link, falls jemand die nicht kennt. Zwei Typen die so Zeugs machen: Aktionen, Protest, Politik, Kunst? Es ist schwierig das Ganze einzuordnen. Auf alle Fälle sind sie humorvoll und treiben es mit der Verwirrung beharrlich seit bald 20 Jahren auf die Spitze. Es lohnt sich auf jeden Fall da mal reinzuschauen:

Ihre Homepage.

Was Wiki meint.

Und dann noch ein kurzes Interviev in der Süddeutschen.

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Pinterest zum Stöbern, als Inspiration oder für eigene Sammlungen

Pinterest ist ein soziales Netzwerk in dem Nutzer Bilderkollektionen mit Beschreibungen an virtuelle Pinnwände heften können. Andere Nutzer können dieses Bild ebenfalls teilen (repinnen), ihren Gefallen daran ausdrücken oder es kommentieren. Der Name Pinterest ist ein Kofferwort aus den englischen Wörtern pin = ‚anheften‘ und interest = ‚Interesse‘. Gemeint ist damit, dass man durch das öffentliche „Anheften“ an der digitalen Pinnwand seine eigenen Interessen herausstellen kann. Diese können öffentlich und seit Ende 2012 auch privat abgespeichert werden. Das Netzwerk hat ca. 70 Millionen Nutzer weltweit

Ich sammle auf Pinterest vor allem Bilder zur Inspiration zu den Kategorien DIY, Illustration, 3D, Muster, Textil …
Wer mich auf Pinterest sucht, findet mich unter dem Namen abadoba

Über eine Suchfunktion können Bilder oder ganze Pinnwände, die nach dem Begriff benannt sind, gefunden werden. So bekommt man auf einem Schlag viele, gute Bilder, bzw. Inspirationen oder Ideen. (z.B. Schlagwort Collage letztes Bild der Gallerie)

Aber Achtung! Es macht süchtig…

Buchtipp: ‘The Age of Collage’

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About This Book

The Age of Collage is a striking documentation of today’s continued appetite for destructive construction. Showcasing outstanding current artwork and artists, the book also takes an insightful behind-the-scenes look at those working with this interdisciplinary and cross-media approach.

The collages featured in this book are influenced by illustration, painting, and photography and play with elements of abstraction, constructivism, surrealism, and dada. Referencing scientific images, pop culture, and erotica, they reflect humanity’s collective visual memory and context.

Through confident cuts, brushstrokes, mouse clicks, or pasting, the work in The Age of Collage gives the impossible a tangible form. It expands the possibilities of the genre while turning our worldview on its head along the way.